photokina: Die wichtigsten Kamera-Neuvorstellungen – Teil 2
photokina: Sony ɑ99 II – mit Spiegel aber ohne klappSony bleibt den sogenannten SLT-Kameras vorerst treu. Zum 10. Geburtstag der Alpha-Serie spendieren die Japaner dem bisherigen Flaggschiff der Reihe, der ɑ99, ein Update.
SLT steht für Single Lens Translucent und bezeichnet Kameras, die wie SLR zwar einen Spiegel besitzen, der aber nicht klappbar ist, dafür aber halb durchsichtig. Das bietet den Vorteil eines echten optischen Suchers, ohne den Nachteil, dass der Spiegel bei jeder Auslösung vom Sensor weggeklappt werden muss. Der Nachteil: Nur ungefähr die Hälfte des Lichts gelang auf den Sensor.
Interessanterweise spricht Sony selbst nicht mehr von SLT, sondern nennt das jetzt TMT für Translucent Mirror Technology. Die genaue Modellbezeichnung der neuen Kamera lautet daher auch nicht SLT-A99 II, sondern schlicht ɑ99 II, oder alternativ Alpha 99 II.
Wie dem auch sei. Fotografen, die in das SLT… ähem… TMT-System investiert haben, werden erfreut zur Kenntnis nehmen, dass Sony trotz aller Gerüchte über ein Ende dieses Kamerasystems zumindest noch diesen Nachfolger auf den Markt bringt.
Die ɑ99 II, die ihrem Vorgänger optisch sehr ähnelt, verfügt über einen neuen Exmor R CMOS Sensor mit 42,4 Megapixeln. Auch das AF-System wurde umfassend überarbeitet und bietet jetzt einen dedizierten Sensor mit 79 Phasen-AF-Punkten, davon 15 Kreuztyp. Die restlichen AF-Detektoren sind horizontal ausgerichtet. Der mittlere AF-Punkt ist bis zu -4EV lichtempfindlich.
Darüber hinaus sitzen auf dem Bildsensor 399 AF-Pixel mit vertikaler Ausrichtung. Durch Überlappung mit den horizontalen AF-Punkten des separaten AF-Sensors entsteht so ein "Hybrid Phase Detection AF System", was in etwa die gleiche Effizienz wie echte Kreuzsensoren haben soll.
Bis zu 12 Bilder pro Sekunde soll die ɑ99 II aufnehmen können, was angesichts der hohen Auflösung von rund 42 MP auch nicht weniger beeindruckend ist, als die 18 B/s (bei 20 MP) der Olympus E-M1 Mark II (siehe Seite zuvor). Der Buffer reicht für 60 JPEGs oder 54 RAW-Aufnahmen.
Auch bei der Sony ɑ99 II ist ein 5-Achsen Bildstabilisator an Bord. Dieser kann jedoch im Vergleich zur vorgenannten Olympus Verwackelungen "nur" bis 4,5 Blendenstufen kompensieren.
Die neue ɑ99 II ist um acht Prozent kleiner als die ɑ99 der ersten Generation. Sie bietet ein neues, griffiges Gehäuse aus Magnesiumlegierung, verfügt über zwei Steckplätze für SD-Karten und weitere Upgrades, die die Handhabung und Bedienung verbessern. Alle wichtigen Tasten und Drehräder sind abgedichtet, die Abdeckung des Medienanschlusses sowie die Gehäusekanten sind mit einer Nut-Feder-Verbindung versehen. Deshalb ist das Gehäuse staub- und feuchtigkeitsabweisend und kann laut Sony selbst unter anspruchsvollsten und schwierigsten Aufnahmebedingungen verwendet werden.
Das ist nur ein kleiner Auszug aller Finessen der ɑ99 II. Die vollständigen technischen Angaben sind
hier zu finden.
Die ɑ99 II kommt im November zum Preis von ca. 3600 Euro (nur Body) in den Handel.