photokina: Die wichtigsten Kamera-Neuvorstellungen – Teil 2
photokina: Fujifilm goes MittelformatFür manche ist sie der heimliche Star der diesjährigen photokina: die
FUJIFILM GFX 50S. Nach dem Erfolg und guten Kritiken für ihre spiegellosen APS-C-Kameras der
X-Serie wagen sich die Japaner nun (wieder) an Mittelformat-Kameras. Auch in diesem Fall handelt es sich um "work in progress". Die Mittelformatkamera FUJIFILM GFX 50S verfügt über den FUJIFILM G Sensor mit einer Größe von 43,8 x 32,9 mm und mit 51,4 Megapixeln, was etwa dem 1,7-fachen von Vollformat- (bzw. Kleinbild-) Sensoren entspricht. Dabei handelt es sich nicht um einen X-Trans Sensor, sondern um einen mit herkömmlichen Bayer Farbfilter. Damit einher geht auch ein komplett neuer Objektivanschluss für die ebenfalls angekündigten FUJINON GF Serie Objektive mit „G-Mount“.
Um die Objektive so klein wie möglich konstruieren zu können, hat Fuji das Auflagemaß erheblich verringert. Der Abstand des hinteren Linsenelements beträgt dadurch am dichtmöglichsten Punkt nur knapp 1,7 cm. Trotzdem fallen die Objektive bei vergleichbarer Lichtstärke und Brennweite zu Vollformat-Objektiven für spiegellose Kameras recht voluminös aus.
Die 51,4 Megapixel des Sensors können für verschiedene Bildformate angepasst werden, wie 4:3 (Werkseinstellung), 3:2, 1:1, 4:5, 6:7 und 6:17, die bei analogen Groß- und Mittelformatkameras verfügbar waren. Auch Videoaufzeichnung ist möglich (Full HD).
Verglichen mit herkömmlichen digitalen Mittelformatkameras ist das Gehäuse der GFX 50S recht klein und leicht. Messebesucher, die den Prototypen bereits in Händen halten konnten, sprechen von Maßen und Haltegefühl ähnlich einiger Vollformat SLR. In Sachen Funktion und Bedienung orientiert sich die Kamera an ihren APS-C-Brüdern. Zu den Besonderheiten zählt u.a. ein abnehmbarer elektronischer Sucher. Wenn ein externer Monitor verwendet werden soll oder man das System etwas leichter haben möchte, kann der Sucher entfernt werden. Außerdem ermöglicht ein optionaler Gelenkadapter, den elektronischen Sucher auf jeden Aufnahmewinkel zu drehen.
Entscheidend für ein Fotosystem mit neuem Objektivadapter ist natürlich die Verfügbarkeit passender Optiken. Zu Beginn werden sechs Objektive erhältlich sein:
- Standard-Festbrennweite „GF63mmF2.8 R WR” (äquivalent zu 50mm bei 35mm Format)
- Weitwinkel-Zoom “GF32-64mm F4 R LM WR” (äquivalent zu 25-51mm bei 35mm Format)
- Weitwinkel-Zoom “GF32-64mm F4 R LM WR” (äquivalent zu 25-51mm bei 35mm Format)
- Lichtstarkes mittleres Tele “GF110mmF2 R LM WR” (äquivalent zu 87mm bei 35mm Format)
- Super-Weitwinkel “GF23mmF4 R LM WR” (äquivalent zu 18mm bei 35mm Format)
- Weitwinkel “GF45mmF2.8 R WR” (äquivalent zu 35mm bei 35mm Format).
Die Objektive verfügen jeweils über einen Blendenring und die neue C (Command) Position am Blendenring, um Blendeneinstellungen mit dem Command Dial am Kameragehäuse ändern zu können. Alle Objektive sind staub- und wettergeschützt und bis zu einer Temperatur von minus zehn Grad Celsius einsatzbereit.
Zu Preisen und Verfügbarkeit liegen auch hier leider noch keine genauen Informationen vor, aber es wird von "deutlich unter 10.000 Dollar" (für die Kamera) gemunkelt und ein Auslieferungstermin "Anfang 2017" angepeilt. Also sicher kein billiger Spaß. Und natürlich sollten Interessenten Bedenken, dass kompakte Kameramaße nicht gleichbedeutend mit kleinem Fotogepäck sind. Als System mit mehreren Objektiven im Rucksack dürfte es einiges zu schleppen geben.