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tvOS-App des CCC abgelehnt: Berichte über Sicherheitslücken verboten

Der in den 1980er Jahren gegründete Chaos Computer Club widmet sich verschiedenen IT-Themen wie dem Datenschutz, der Sicherheit sowie freiem Internet-Zugang für alle. Darüber hinaus werden einige Mitglieder des CCC von verschiedenen Stellen als IT-Experten konsultiert. Zu den Publikationen des CCC gehören das Magazin "Datenschleuder" im PDF-Format sowie Video-Aufzeichnung von Tagungen und Diskussionen.

Der CCC Frankfurt hatte für diese Wissenssammlung eine tvOS-App entwickelt, mit der das CCC-Archiv media.cc.de auf dem neuen Apple TV 4 leicht zugänglich ist. Apple allerdings hat dem Entwicklerblog zufolge die App abgelehnt. Begründet wird dies mit den darin zu findenden Berichten über Sicherheitslücken, die teilweise auch Hacks für Apple-Geräte beschreiben.

So beruft sich Apple auf einen Paragraphen in dem "Apple Developer Program Agreement", laut dem Apples zur Verfügung gestellte Apps wie Xcode nicht zur Bereitstellung oder Förderung von Hacks verwendet werden dürfen (Punkt 3.2e). Insgesamt acht Einträge des Medienarchivs wurden als unzulässig beanstandet:

  • Hardware attacks: hacking chips on the (very) cheap
  • Bluetooth Hacking – The State of The Art
  • Hacking Medical Devices
  • Gamehacking & Reverse Engineering
  • Crypto-Hacking Export restrictions
  • Jailbreak: eine Einführung
  • Social Engineering und Industriespionage
  • $kernel–>infect(): Creating a cryptovirus for Symfony2 apps

Da eine Selbstzensur für den CCC nicht infrage kommt, zumal die Aufzeichnungen rechtlich nicht zu beanstanden sind, werden die Mitglieder auf einen zweiten Versuch verzichten. Stattdessen steht die App als Open Source zur Verfügung und kann von Entwicklern selbst mit Xcode und Lightning-Kabel auf das Apple TV 4 installiert werden.

Weiterführende Links:

Kommentare

Chargeback02.11.15 09:06
Also das finde ich völlig o.k. Man kann es ja jederzeit auch über youtube sehen...
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Jägerschnitzel
Jägerschnitzel02.11.15 09:10
Chargeback

Deswegen ist es doch auch völlig unsinnig die App zu verbieten.
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Chargeback02.11.15 09:11
Jägerschnitzel

Deswegen auch die drei Punkte danach... 😉
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iMäck
iMäck02.11.15 09:13
Jägerschnitzel

+1

Die Leute die solche ein "Wissen" missbrauchen,
Benötigen ganz sicher keine CCC App
Und Surfen auf ganze anderen Seiten rum...
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Urkman02.11.15 09:23
iMäck
Die Leute die solche ein "Wissen" missbrauchen,
Benötigen ganz sicher keine CCC App
Und Surfen auf ganze anderen Seiten rum...

Das "Problem" sind auch nicht die Freaks, sondern die "Unwissenden".
Durch so etwas wird nur Unsicherheit bei Leuten verbreitet, die sich mit dem Thema nicht auskennen...

Wenn ich mit überlege, wie oft meine Schwiegermutter in Panik verfällt, nur weil sie wieder "irgendwas gehört" hat
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locoFlo02.11.15 09:29
Uriman

Mehr Wissen für alle (auch für deine Oma) kann nie falsch sein.
Nobody dies as a virgin, life fucks us all. KC
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exi
exi02.11.15 09:42
Die Reaktion Apples kommt ein bisschen sozialistisch daher. (Das r bitte rollen) "Kritik am System ist unerwünscht!"

Ich denke wir hätten uns alle gewünscht, wenn Apple mit Fehlern offener umgeht. Der CCC gilt als ehrlich und hilfsbereit. Wenn die mit Sicherheitslücken an die Öffentlichkeit gehen, wurde diese im Vorwege schon direkt kommuniziert und es war ausreichend Zeit, Gegenmassnahmen zu ergreifen.
0
dreyfus02.11.15 10:15
exi
Die Reaktion Apples kommt ein bisschen sozialistisch daher. (Das r bitte rollen) "Kritik am System ist unerwünscht!"

Ach, und in anderen Systemen ist Kritik erwünscht? Seit wann das denn?

Das dürfte weniger mit Kritik, als vielmehr mit rechtlicher Absicherung zu tun haben. Da Apple nun einmal ein Genehmigungsverfahren für Apps hat, beinhaltet dies auch Zustimmung (oder zumindest keine Ablehnung). YouTube hat dieses Problem nicht (bzw. vermeidet es), da da erstmal alles eingestellt wird und höchstens dann entfernt wird, wenn irgendwelche Klagedrohungen eingehen.

Da sie ja spezifisch einige Inhalte als nicht gewünscht beanstandet haben, haben sie sich ja anscheinend viel Arbeit damit gemacht (nicht nur die App getestet, sondern sich auch etliche der Inhalte angesehen). Ob diese Beurteilung nun stimmig ist oder nicht, kann ich nicht sagen. Potentiell nachvollziehbar ist sie auf jeden Fall. Jedes Medium trifft Entscheidungen, was veröffentlicht wird und was nicht. Bei den anderen weiss man nur meistens nicht, was unter den Tisch gefallen ist.
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truth
truth02.11.15 10:40
Ich gehe mal davon aus, dass Apple sich nur den Rücken freihalten will. Bei der "Verklage- und Mimimikultur" hier und andernorts möchten sie einfach nicht, dass sie verklagt werden, weil sie jemandem "beim Hack geholfen haben".
Ich finde diese Entscheidung traurig, kann sie aber verstehen. Die Doofen/Bösen sind halt die Feinde der Guten.
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Mecki
Mecki02.11.15 11:28
Das ist eine rechtliche Geschichte. Bietet Apple Zugang zu YouTube und auf YouTube veröffentlicht irgendwer ein Video, das zeigt wie man Bomben bastelt, dann ist das nicht Apples Problem. Aber bietet Apple eine Bombenbau App in ihren Store an, dann ist das Apples Problem. Die Hackingtricks, die der CCC präsentiert, lassen sich eben auch böswillig missbrauchen (von Kriminellen, von Terroristen, von Geheimdiensten, etc) und Apple will sich hier nicht vorwerfen lassen, dieser Sache irgendwie direkt Vorschub zu leisten. Auf Inhalt bei YouTube hat Apple keinen Einfluss und hier muss sich höchstens YouTube vorwerfen lassen Vorschub zu leisten. Mag sein, dass das überzogen ist, aber wenn irgendwer gegen Apple klagt, wird dann der CCC Apples Rechtsbeistand bezahlen? Wohl kaum. Apple wägt hier Risiko gegen Nutzen und Publicity ab: Risiko hoch, Nutzen minimal, schlechte Publicity hält sich in Grenzen. Also lieber ein Nein zu viel als ein Nein zu wenig.
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sierkb02.11.15 12:19
Die Welt
Apple untersagt Vorträge des Chaos Computer Clubs
Apple hat eine App des Chaos Computer Clubs für seine neue Plattform Apple TV nicht zugelassen. Der Konzern stört sich an Sicherheitsvorträgen der Hacker, die auch das iPhone betreffen.
[…]
Apples Ablehnung von Inhalten für seine Plattformen und die Kritik daran haben eine lange Tradition. So lehnte Apple 2010 beispielsweise sogar die App eines Karikaturisten für das iPhone ab. Als dieser kurz darauf mit einem Pulitzerpreis geehrt wurde, zog Apple seine Ablehnung zurück . Ein eigener Wikipedia-Artikel beschäftigt sich mit der langen Liste von Zensurvorwürfen gegen Apple .
[…]
Quelle:

Wikipedia (en): Censorship by Apple


Stefan Esser via Twitter
The security talk censorship issue of Apple is just one of many reason why security people do not want to work for them.
Quelle:
Stefan Esser via Twitter
Apple enforcing censorship: tvOS #CCC application for watching security talks rejected. Just Apple making friends with security community...
Quelle:


Felix von Leitner
Nichts, was man nicht auch über den Webbrowser oder Youtube machen könnte.
[…]
Ich hoffe mal, die Verlage haben in der Zwischenzeit mal den Kopf aus ihrem Arsch gezogen und merken, dass proprietäre Plattformen mit Walled Garden keine akzeptable oder gar unterstützenswerte Distributionswege sind. Was kommt als nächstes, Apple killt die Tagesschau-App, weil die Tagesschau mal einen negativen Halbsatz über Apple fallen gelassen hat?

Mein Kumpel Erdgeist hat dazu mal ein paar Gedanken aufgeschrieben .
Quelle:


Peter Shaw's unthoughted blog
[…]
Der Chaos Computer Club ist Europas größte Hackervereinigung und ein Treffpunkt für vielfältig interessierte Menschen aus der ganzen Welt. Man trifft sich vor allem in kleinen Zusammenkünften, aber auch auf großen Konferenzen. Es wird gebastelt, ausprobiert und getüftelt. Technische Schranken werden beseitigt, Neues gebaut und Altes zerlegt.
Es wird diskutiert und politisiert. Bei allen Aktivitäten stehen jedoch Kommunikation und Austausch im Vordergrund. Seit vielen Jahren kreiert der Chaos Computer Club Videos, die viele der Vorträge dokumentieren.

Mitglieder des Frankfurter Chaos Computer Club (http://www.ccc-ffm.de nahmen sich eines Projektes an, das die Inhalte des Portals media.ccc.de auf eine einfache und unterhaltsame Weise einem breiten Publikum zur Verfügung stellen sollte. Die Vorträge behandeln Themen aus Technik, Kunst, Kultur und Politik.

Zwar sind alle Videos online im Internet verfügbar, jedoch wollte der CCC-FFM diese auf eine besonders leichte Art zur Verfügung stellen. Kris Simon bezeichnet das Projekt als “das Netflix vom CCC” und bezieht sich dabei auf die leichte Zugänglichkeit der Inhalte.

Die Anwendung war rechtzeitig fertig und wurde in den Review-Prozess bei Apple eingereicht. Nach 7 Tagen kam die Meldung, dass die App abgelehnt wurde.
[…]
Quelle:
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MacRudi02.11.15 14:28
Die Zensur bei Wikipedia finde ich wesentlich schlimmer, weil das ureigenste Produkt schon nicht ok ist.

Mercedes würde wahrscheinlich auch nicht wollen, dass eine Anleitung zum Hacken des Bordcomputers und probemlosen Diebstahls veröffentlicht wird oder veröffentlichst Du den Zahlencode für Deine Haustür?
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sierkb02.11.15 14:42
MacRudi
Die Zensur bei Wikipedia finde ich wesentlich schlimmer,

Da wird wo, wie und von wem zensiert? International? Grundsätzlich?
weil das ureigenste Produkt schon nicht ok ist.

Behauptet wer?
Mercedes würde wahrscheinlich auch nicht wollen, dass eine Anleitung zum Hacken des Bordcomputers und probemlosen Diebstahls veröffentlicht wird oder veröffentlichst Du den Zahlencode für Deine Haustür?

Immer diese unpassenden Vergleiche, nur weil man nicht einsehen will und es schmerzt, dass an dem Vorwurf was Wahres dran ist.

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Urkman02.11.15 17:51
sierkb

Immer diese unpassenden Vergleiche, nur weil man nicht einsehen will und es schmerzt, dass an dem Vorwurf was Wahres dran ist.


Oh ja... Wie sagtest du gerade noch: "Unpassende Vergleiche"...
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sierkb02.11.15 19:04
Urkman:

Inwieweit ist das versinnbildlichte und überzogene Beispiel da unpassend und nicht vergleichbar mit der vorliegenden Situation?
Wäre Apple konsequent, müssten sie, um sich und ihrer Argumentation selber treu und damit glaubwürdig zu bleiben noch viel mehr verbieten und sperren, bis hin zu ihrem eigenen Browser und der YouTube-App, schließlich ermöglichen die Zugriff auf derlei Informationen genauso.
Warum sie das nicht tun? Sie wären schön blöd, würden sich ins eigene Knie schießen damit. Was wiederum zeigt, wie widersinnig und engstirnig und wenig freiheitlich denkend die an den Tag gelegte Argumentation ist.
Zumal Apple bei genug öffentlichem Druck noch immer eingeknickt ist und zu Zugeständnissen bzw. Aufgabe ihrer harten Haltung beritgewesen ist. Denn nichts hasst Apple mehr und kann es schlechter gebrauchen als schlechte Publicity. Der Konzern lebt und atmet von guter PR und einem positiven Image. Schlechte PR, ein schlechtes Image, bekommt ihm nicht, da bemüht er sich lieber um Schadensbegrenzung. Mal sehen, wie lange es hier dauert.
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dom_beta02.11.15 20:04
sierkb
MacRudi
Die Zensur bei Wikipedia finde ich wesentlich schlimmer,

Da wird wo, wie und von wem zensiert? International? Grundsätzlich?

Hi Sierk!

Also, bei bestimmten, heißen Themen zensiert Wikipedia entweder selbst oder eine anonyme Armee von Schreiberlingen ändern die Artikel dort.

Als ich mit Herrn Ganser mal telefoniert habe, haben wir zwei auch kurz mal darüber gesprochen. Ihm ist das auch schon aufgefallen, allerdings konnte er mir nicht sagen, wer diese falschen Änderungen immer einbringt. Allerdings scheint es bei Wikipedia so zu sein, wer den längeren Atem hat, gewinnt.

MfG
...
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sierkb02.11.15 22:11
dom_beta:

Dass es besonders hierzulande bei Wikipedia.de bei manchen Themen sogenannte Editor-Wars gibt, wo dann per Schreiben–Löschen–Schreiben–Löschen–Schreiben… ein regelrechter Krieg herrscht zwischen Schreibendem und demjenigen, der sich berufen fühlt, das federführend zu begleiten, hat sich ja schon herumgesprochen. Das ist aber Gott sei Dank nicht international so, und im englisch-sprachigen Wikipedia-Eintrag steht häufig mehr drin und ausführlicher und unredigierter als im deutschen. U.a. auch deshalb verlinke ich oftmals lieber den engllisch-sprachigen Wikipedia-Eintrag, eben weil oftmals ausführlicher und weniger berührt von so manchem Editor-War.
Trotzdem bleibt es jedem unbenommen, da zu schreiben und zu korrigieren. Und sich im Zweifel auf einen solchen Editor-War einzulassen, wenn man der Ansicht ist, etwas klarstellen und anders darstellen zu müssen. Das Recht hat man. Und im Zweifel schreibt man es eben in der englischen Wikipedia, wenn der betreffende deutsche Editor ein zu sturer Kopp ist. Auch das Recht hat man. Und es wird auch gemacht.

Das soll hier aber nicht Thema sein, Thema ist hier eigentlich ein anderes.
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Urkman03.11.15 09:06
sierkb
Inwieweit ist das versinnbildlichte und überzogene Beispiel da unpassend und nicht vergleichbar mit der vorliegenden Situation?

Weil man das nicht vergleichen kann und total überzogen ist.
Ich sage auch nicht, das ich es gut finde, wenn eine solche App von Apple nicht zugelassen wird.

Ich bin auch selber schon "Opfer" einer abgelehnten App geworden:


Aber warum ist denn die CCC App(ich habe sie zumindest nicht gefunden) nicht auch auf dem FireTV vorhanden? Ist die Plattform nicht "populistisch" genug?
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sierkb03.11.15 17:02
Urkman
Weil man das nicht vergleichen kann

Was die Überzogenheit angeht: sehr wohl, denke ich mal. Es geht ins Groteske. Beides.
Urkman
und total überzogen ist.

Ach, sag' an! Natürlich war das überzogen! Absichtlich! Um's deutlich zu machen bzw. um die fehlende Verhältnismäßigkeit deutlich zu machen. Genauso, wie Apples Reaktion in diesem Fall ebenfalls überzogen ist und die Verhältnismäßigkeit da nicht stimmt. Durch so einen überzogenen Vergleich wird's vielleicht etwas plastischer, wie unsinnig, ja fast grotesk und im Grunde kontraproduktiv Apples Vorgehen hier ist.
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