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Google erwägt Rückzug aus China

Google hat im offiziellen Blog bekannt gegeben, dass man die Präsenz in China überdenken will. Auslöser sind wohl Cyber-Attacken im Dezember 2009 gewesen zu sein, die nicht nur gegen Google sondern auch mindestens zwanzig anderen große Unternehmen gerichtet waren. Ziel der Angriffe bei Google waren anscheinend Diebstahl von Google-Code sowie E-Mail-Konten von Menschenrechtsaktivisten in China. Bei zwei Google-Konten erlangten die chinesischen Angreifer Zugriff auf einige Informationen wie den Registrierungszeitpunkt und den Betreff von E-Mails. Mittlerweile arbeitet Google zusammen mit den US-Behörden an der Aufklärung und tauscht zudem mit anderen betroffenen Unternehmen Informationen zu den Angriffen aus. Angesichts der Angriffe und der zunehmend beschränkten Meinungsfreiheit in China will Google nun zusammen mit den chinesischen Behörden Schritte für ein unzensiertes Google besprechen. Sollte dieses Vorhaben nicht innerhalb der chinesischen Rechtslage möglich sein, erwägt Google den Rückzug aus China und die Einstellung von Google.cn. Die Entscheidung darüber wird von Googles Management in den USA gefällt. Google betont, dass die Google-Mitarbeiter in China nicht involviert sind.

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Kommentare

titusm
titusm13.01.10 10:34
Das wäre dann auch konsequent, sich aus China zu verabschieden.

Für uns Konsumenten gibt es ja inzwischen viele Gründe Waren aus China nicht zu kaufen bzw. zu überlegen, welche westliche Firmen zwecks Lohn-Dumping in China viel CO2 produzieren lassen.

- Menschenrechtsvergehen ohne Ende
- Tierquälerei (Live-skinning)
- Sabotage von Kopenhagens Klimagipfel (zusammen mit USA)



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DonQ
DonQ13.01.10 10:40
hmm ?

teile der infrastruktur wurden ausgespäht und muss eigentlich ersetzt werden, bei über 20 unternehmen…schlichte wirtschaftsspionage, da sind die paar konten und daten eher ein nebenprodukt, wobei das für die betroffenen schon gefährlich sein kann, schlicht weil sie zum offenlegen der daten gezwungen werden könnten.
bisschen druck dies einzuschränken und schäden zu ersetzen…also diplomatisches gerangel, aber geschieht "china" recht, sich wegen irgendsolchen dummen politischen interessen erwischen zu lassen

an apple a day, keeps the rats away…
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d.velop13.01.10 10:46
Wir werden auch sehen, für wie wichtig sich Google hält. Im Prinzip "drohen" sie auch mit, ich nenne es Mal, "Informations-/Freiheitsentzug".

Und wenn die Leute dafür auf die Strasse gehen sollten, zeigt es nur, wie sehr sie Google für den Nabel der Welt halten.

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macfan66613.01.10 10:46
bin ja echt gespannt wie es da weiterläuft!
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DonQ
DonQ13.01.10 10:48
naja, eigentlich sagen sie ganz klar: macht euren zensur/filter scheiß selber…finde ich schon gut

thumps up
an apple a day, keeps the rats away…
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DaCoolin13.01.10 10:49
google nennt als rückzugsgrund die selbstzensur, welche sie vor vier jahren selbst zugestimmt haben.

wirklicher grund wird der verlust des marktanteils genüber chinischer konkurrenz auf unter 30% sein und der diebstahl von quellcode, weshalb auch schon ebay aus china weg ist.
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nextmac13.01.10 10:52
Find ich gut! Raus aus China! Gilt auch für Apple.
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ex_apple_user_neu13.01.10 10:58
titusm
(...)
Für uns Konsumenten gibt es ja inzwischen viele Gründe Waren aus China nicht zu kaufen bzw. zu überlegen, welche westliche Firmen zwecks Lohn-Dumping in China viel CO2 produzieren lassen.

(...)
- Sabotage von Kopenhagens Klimagipfel (zusammen mit USA)

Schon mal versucht einen Quotienten zu bilden.
Z.B. CO2/(km2 begrünter Fläche)

Wie sehen dann die Werte für Umweltkanzler Merkel und unser Land aus? Schlecht!
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Dr. Seltsam
Dr. Seltsam13.01.10 11:02
Hahaha,

die ganze Zeit war Google das völlig wurscht, Google war willfähriger Erfüllungsgehilfe des chinesischen Zensur- und Unterdrückungsapparates, Hauptsache die Kohle fließt. Aber nun, da ihr eigenes System gehackt wurde, da wird will man auf ein Mal die "Präsenz überdenken".

Google dürfte ein Rückzug aus China auch deshalb leicht fallen, weil man dort gegen Baidu keinen Stich macht. Google hat in den letzten Jahren in China fortlaufend Marktanteil verloren und liegt heute abgeschlagen bei nur nach 14,3% hinter Baidu mit mit knapp 75%. Zahlen gibt es z.B. hier:
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yogimo13.01.10 11:22
Die Chinesen werden nicht nachgeben

Wenn Google wirklich konsequent ist, dann werden sie sich aus China zurückziehen

Soll etwa die Regierung in China öffentlich sagen "ja wir spionieren" ? Niemals
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halebopp
halebopp13.01.10 11:24
Eine zweischneidige Sache.
Einerseits konsequent und zu begrüßen,
andererseits nimmt man den Systemkritikern einen weiteren Kommunikationsweg.

Ich habe keine Ahnung, ob das gut ist oder nicht.

Fest steht, dass China immer selbstbewusster wird und inzwischen ein weltpolitischer Faktor ist, der auf keinem Gebiet unterschätzt werden sollte.
Das war ich nicht - das war schon vorher kaputt!
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Sinaria
Sinaria13.01.10 11:25
DaCoolin

Denke genau so wie Du. Hätten sie in China 80 oder mehr Prozent, dann würde sie so eine Aktion nicht durch ziehen.
Aber bei 30 Prozent...

nextmac

Könnte sehr schwer werden, dass Apple sich aus China zurück zieht. So günstig zu produzieren können sie woanders nicht, außer Nordkkorea vielleicht. Aber das wäre ein extremer Imageschaden. Außerdem ist eine Preiserhöhung immer schwer zu vermitteln, egal aus welchen Gründen!

Was alle großen Firmen anscheinend dabei vergessen ist, dass es in Südkorea auch so angefangen hat. Dort wurden ursprünglich auch nur für die westlichen Firmen Sachen produziert. Dabei hat man viel von Ihnen gelernt und nun gibt es einige große koreanische Firmen wie Samsung oder LG, die heutzutage sehr präsent sind bzw. fast schon Marktführer sind.
In China wird es genau so laufen. Erst produzieren die Chinesen für alle große Firmen, dann stellen sie viel eigenes Billigzeug her und später stellen günstig eigenes Zeug her. Gutes Beispiel wäre da HTC.
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Dr. Seltsam
Dr. Seltsam13.01.10 11:26
Dr. Seltsam

-wird
-nach
+noch

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teorema67
teorema6713.01.10 11:39
Schade, dass es nicht möglich ist, das verbrecherische chinesische Regime einzusperren - und zwar ohne Internet-Zugang
Rassismus ist, überall Rassismus zu wittern, wo keiner ist, und damit echten Rassismus zu bagatellisieren. (Dieter Nuhr)
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Sam2711
Sam271113.01.10 11:41
Sinaria
guter Beitrag.
λ²
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halebopp
halebopp13.01.10 11:53
Wie wäre es denn mit Produktionsverlagerungen nach Afrika? Die hätten sicher auch nichts dagegen, Macs billig zu produzieren. Zu unsicher? Ist China sicherer? (Wenn China "schnipp" macht, verhungern wir hier mit unserem Technikzeugs, das wir dann nicht mehr bekommen - und selbst nicht herstellen können. China dagegen kann das komfortabel aussitzen.)
Das war ich nicht - das war schon vorher kaputt!
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superflo
superflo13.01.10 11:58
Es ist zum Speiben. Auf jedem zweiten Trumm, das bei einem zu Hause rumliegt, egal, ob technisch, Plastikspielzeug oder ein Fummel zum anziehen, steht "MADE IN CHINA". I hate it. Man entkommt dem doch kaum. Ich kauf doch nicht deswegen keinen APple-Rechner...
Und wurscht, wo ich Klamotten kaufe, die sind doch alle Made in Indonesia, Vietnam...
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analyst13.01.10 12:05
China ist die neue Sowjetunion, und der kalte Krieg hat längst begonnen. In ca. 20 Jahren rechne ich mit dem großen Showdown der neuen Weltmacht China mit der alten Weltmacht USA. Google wird dann vielleicht keine Rolle mehr in unserer Welt spielen. aber heute sind sie als Machtmittel gerade recht. Die "guten Amerikaner" versuchen die "bösen Chinesen" zu erpressen, indem sie ein paar lächerliche gehackte email-Konten (obs wirklich so ist kann kein Unabhängiger kontrollieren) als Grund vorschieben.

Jedesmal ist es dieselbe Masche der USA, wann merkt das endlich jemand?
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ex_apple_user_neu13.01.10 12:15
Die Kommentare - nicht nur hier bei mtn - zeugen von Xenophobie.
Immer noch Angst vor dem gelben Mann: Japan, Süd-Korea und jetzt China.
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momma13.01.10 12:38
die bösen chinesen.

was bei uns ausspioniert wird, fällt da schnell mal unter den tisch.
dass fremde geheimdienste auf deutschem territorium terrorverdächtige verschleppen können, ohne dass grossartig etwas passiert, ebenfalls. website-sperrung "zum wohl des volkes" war ja auch hierzulande schonmal in der planung.

natürlich ist es leicht, china anzuprangern (und natürlich läuft da vieles falsch), aber im eigenen land bzw kontinent läuft ach genug falsch.

die usa muss ich hier hierbei ja eigtl nicht extra erwähnen.
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halebopp
halebopp13.01.10 12:59
Vielleicht sollten die hiesigen erklärten Chinafreunde auch mal mitteilen, für was sie China so bewundern? Menschenrechte? Justizsystem? Demokratie? Dumpingpreise und Löhne? Wanderarbeiter-System? Tibet etc? Vetternwirtschaft? Korruption? Innovationskraft? Militär? Todesstrafe gegen Systemabweichler? Jo - ist provokativ, vielleicht.
Das war ich nicht - das war schon vorher kaputt!
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sram
sram13.01.10 13:12
Wie wäre es denn mit Produktionsverlagerungen nach Afrika?

Na wo glaubst du gehen die Firmen hin wenn China zu teuer wird!
Auf Weisung eines Administrators musste diese Signatur entfernt werden
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DaCoolin13.01.10 13:42
die afrikaner können's doch einfach nicht. dahin wird niemals technik produktionen ausgelagert.
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analyst13.01.10 13:47
@ halebopp

Vielleicht die Hundesuppe?
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Dr. Seltsam
Dr. Seltsam13.01.10 13:51
halebopp

Danke, das musste mal deutlich ausgesprochen werden.

Bei aller berechtigter Kritik am unseren westlichen Demokratien: Würde man in sich in China so systemkritisch äussern wie das hier völlig selbstverständlich ist, würde man sich recht schnell einen Genickschuss einfangen.

Oder einfach verschwinden.
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momma13.01.10 14:02
Dr. Seltsam
""Rechtsschutz (wei quan)-Bewegung" – Berufung auf verfassungsmäßig garantierte Rechte
Eine wachsende Zahl von Journalisten, Rechtsanwälten, Wissenschaftlern und Literaten setzt sich seit 2003 durch investigative Berichterstattung, mutige Verteidigungsstrategien sowie kompetente Offene Briefe für die Wahrung der garantierten Rechte durch die Verfassung ein. Die Auslöser für die Bewegung lagen zum einen in der verspäteten Reaktion der chinesischen Regierung auf die Lungenkrankheit SARS, welche die Intransparenz des politischen Systems aufzeigte. Zum anderen entfachte der im Internet verbreitete Fall des im März 2003 in Polizeigewahrsam zu Tode geprügelten Migranten Sun Zhigang, der seine Papiere zu Hause vergessen hatte, erstmals landesweite Entrüstung und Engagement von Rechtswissenschaftlern.
Die letzten beiden großen Bewegungen für Menschenrechte zeigen, dass sich die von der chinesischen Regierung verbreitete Rhetorik, einen Rechtsstaat zu etablieren, auch innerhalb der Oppositionsbewegungen festgesetzt hat. So versuchen Kritiker die Regierung mit ihren eigenen Waffen zu schlagen, indem sie auf bis dato nur auf dem Papier existierende Gesetze oder offenkundige Widersprüche hinweisen. Auch interne Kritik häuft sich: Beispielsweise betonte der Präsident des Obersten Gerichtshofs, Xiao Yang, in einem Aufsatz der Parteizeitschrift "Rote Fahne", dass auch die Aktivitäten der Partei "unter und nicht über der Verfassung und den Gesetzen"[6] stünden."

aus: http://www1.bpb.de/themen/DOTHN5,1,0,Menschenrechte_in_der_Volksrepublik_China.html

halebopp:
provokativ hin oder her, ein umfassender blick aufs ganze, soweit möglich, schadet nie.
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Dr. Seltsam
Dr. Seltsam13.01.10 15:47
momma

Das ist ja alles sehr schön, allein - es kümmert in China kaum jemanden.

Das Regime macht was es will, wer nicht auf Linie tanzt wird liquidiert, oder wenn er populär genug ist (wie Liu Xiaobo), einfach mal 11 Jahre weggesperrt.

Erstaunlicherweise ist das Internet voll von "complete idiots", die derartige Verhältnisse mit dem Leben z.B. in der BRD gleichsetzen. Letztlich ist das nichts anderes, als eine Verhöhnung der Opfer des chinesischen Regimes.

Ich kann mich hier hinstellen, und laut und deutlich sagen, dass beispielsweise die Vorratsdatenspeicherung ein Paradebeispiel von Demokratiefeindlichkeit, handwerklicher Dämlichkeit und ein Angriff auf die rechtsstaatliche Ordnung sind und ich mich freue, dass das BVerfG diesen Unsinn demnächst kassiert.

Würde ich ähnliches in China machen, würde mein Kopf höchstwahrscheinlich nicht mehr lange auf meinen Schultern sitzen. OK, als Europäer würde man mich wahrscheinlich nur rauswerfen.
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Sinaria
Sinaria13.01.10 16:15
Sam2711

Danke.
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Sinaria
Sinaria13.01.10 16:24
ex_apple_user_neu

Ich bin selbst Koreaner, ich darf doch daher mein eigenes Land kritisieren, oder?
Mein Kommentar war nicht böse gemeint, außerdem gibt es ein paar kleine Unterschiede zwischen China und Korea. Korea ist demokratisch *okay, nicht immer *. China dagegen schert sich weder um die Interessen der eigenen Bevölkerung, noch um unsere. Daher ist die Entwicklung meines Erachtens deutlich kritischer zu sehen als in Korea.
Wobei ich nichts gegen die chinesische Bevölkerung habe, die wollen auch nur leben.

Nach Afrika werden Firmen so schnell nicht ziehen. In den islamischen Ländern ist das Risikos eines Boykotts oder eines Anschlags zu groß. Und bei allen anderen Ländern ist die Arbeitsmoral anders als bei Asiaten oder Europäern. Ich denke dass nach China und Südasien die Firmen nach Lateinamerika ziehen werden. Oder was denkt ihr?
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Duffman
Duffman13.01.10 17:31
Hat das ganze vielleicht auch politische und geheimdienstliche Hintergründe?

Wer könnte denn evtl. Einfluss auf Google in solchen Entscheidungen nehmen?


Die Amis sind doch sowieso "die Guten". Passt auch zu "don't be evil".

Weitere Ziele die sich decken: "World domination"

Nur Spaß, vermutlich mit einem kleinen Körnchen Wahrheit.
A life without walls needs no Windows!
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