Etappensieg für Apple im Patentstreit gegen HTC
Die Internationale Handelskommission hat bestätigt, dass HTC gegen ein gültiges Apple-Patent verstößt. Sofern HTC die fragliche Technologie nicht bis zum 19. April 2012 aus den Android-basierten Geräten entfernt, greift automatisch ein Importverbot. Es handelt sich um ein Patent zur Erkennung von Datentypen. Die Apple Advanced Technology Group hatte die Technologie in den 90er Jahren entwickelt und erstmals mit Mac OS 8 eingeführt. URLs oder Mail-Adressen in einem Text können erkannt und via Kontext-Menü auch direkt in einem anderen Programm geöffnet werden. Mit Mac OS X 10.5 Leopard kam die Technologie voll zum Einsatz und war nicht mehr nur in einem Kontext-Menü versteckt. Für HTC stellt die Entscheidung der Internationalen Handelskommission eine ärgerliche Niederlage da, denn Nutzer erwarten inzwischen einfach, dass beispielsweise auch Telefonnummern automatisch als solche in einem Text erkannt werden. Zudem müsste HTC die Funktion entfernen, wohingegen anderen Android-Hersteller noch nicht direkt betroffen sind. Auf der anderen Seite gibt es die Möglichkeit, einen anderen Weg zu beschreiten, um Datentypen zu erkennen. Auch wenn die ITC Apple in diesem Fall rechtgab, insgesamt handelt es sich nur um einen kleineren Sieg für Apple. Das Patent ist eher von mittlerer Wichtigkeit und in weitreichenderen Patenvorwürfen konnte sich Apple bislang nicht gegen HTC durchsetzen. Wie es treffend auf Foss Patents heißt: Apple müsste erheblich mehr Etappensiege einfahren, um HTCs Android-Portfolio ernsthaft zu gefährden.
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