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Microsoft, Apple, EMC und Oracle halten gemeinsam Novell-Patente

Nachdem Novell durch Attachmate übernommen wurde, gelangten 882 Novell-Patente zu der neugegründeten CPTN Holdings LLC, welche seitdem die Patente verwaltet und lizensiert. Bisher war nu Microsoft als Mitglied der CPTN Holdings bekannt, was zu Befürchtungen führte, dass Microsoft die Beteiligung für Patentklagen gegen Konkurrenten missbrauchen könnte. Durch eine Mitteilung des Bundeskartellamtes wurden nun aber die anderen Holding-Partner bekannt. Hierbei handelt es sich um Apple, EMC und Oracle. Angesichts dieser IT-Schwergewichte sind rechnen nun auch Kritiker nicht mehr mit umfangreichen Patentklagen durch CPTN. Bisher ist nicht bekannt, welche Novell-Patent CPTN besitzt. Aus der Firmen-Webseite geht nur hervor, dass die Holding zur Verwaltung der rund 450 Millionen US-Dollar teuren Patente dient.

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Kommentare

Gerhard Uhlhorn17.12.10 11:55
„lizensiert“ kommt bekanntlich von Lizenz und wird folgedessen mit einem z geschrieben: lizenzieren.

Ich schreibe das hier nur, weil dieser Fehler sehr weit verbreitet ist. Vielleicht lernt ja der Eine oder Andere davon.
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hagen5317.12.10 12:27
Wenn es genug Leute falsch schreiben, wird es irgendwann Standart.
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sierkb17.12.10 13:47
Diese ganze Geschichte ist deshalb insofern interessant und spannend, als dass diese CPTN Holdings LLC jüngst erst von Microsoft ins Leben gerufen worden ist und von Microsoft namentlich auch angeführt wird und bislang eben nur Microsoft als dasjenige welche Unternehnem bekannt gewesen ist, das eben hinter dieser CPTN Holding steht. Nun sind durch das Bundeskartellamt eben noch vier weitere Namen bekannt geworden, die auch anteilig an dieser CPTN Holding beteiligt sind.

Und die große Frage im November als Attachmate Novell übernahm war, was denn der Inhalt dieser besagten 882 Patente von Novell sei, welche nun den Besitzer wechseln sollen. Und vor allem: ob denn darunter auch das UNIX Copyright stünde, welches eben bisher fest in Novells Besitz ist und weswegen es nach fast 10 Jahren immer noch mit der eigentlich nicht mehr existenten und untoten SCO gerichtliche Auseinandersetzungen gibt, weil der klägliche Rest von SCO (Anwälte) bis heute nicht einsehen will, dass sie mit ihren Anschuldigungen gegen Novell und IBM die UNIX-Rechte in Linux betreffend voll gegen die Wand gefahren sind und mehrere Gerichtsverfahren in Bausch und Bogen verloren haben.
Einer der damaligen heimlichen Geldgeber von SCO in der heißen Phase der Auseinandersetzung (über drei Ecken und eine Strohmannfirma): Microsoft.
Und Microsoft war es auch, die vor nicht allzulanger Zeit Patente aufkauften, um sie an einen Patenttroll weiterzuverkaufen, damit der wiederum diversen Linux-Distributoren ans Bein pinkeln kann. Der Deal wurde rechtzeitig entdeckt, und diese besagten Patente wurden dann von der OIN (Open Invention Network), dem verschiedene große IT-Unternehmen angehören rechtzeitig entdeckt und schnell aufgekauft, um sie einem Patenttroll nicht in die Hände fallen zu lassen .

Im November diesen Jahres beeilte sich Novell dann auch im Zuge der Übernahme durch Attachmate zu versichern, dass sowohl die Zukunft von openSUSE bzw. SUSE Linux gesichert sei und weitergehe als auch, dass das UNIX Copyright weiterhin fest in der Hand von Novell als Unterabteilung von Attachmate verbleibe (die Frage ist: wie lange wird das so sein und bleiben, und was geschieht, wenn Attachmate mal seine Meinung ändern sollte?).

Sprich: interessant sind also nicht nur diese 882 Patente (die ja an sich schon eine ganze Menge von ihrem Umfang her sind), sondern interessant ist die Frage, was denn mit eben diesem so umstrittenen und heißbegehrten UNIX Copyright geschieht und in wessen Hand das bleibt oder wandert. Man sieht an der Auseinandersetzung mit SCO (die ja leider nur ein vorläufiges Ende gefunden hat, von einigen verbliebenen SCO-Anwälten und dort anscheinend immer wieder weiter nachwachsenden Geldgebern aber immer wieder neu befeuert wird, die immer noch der Meinung sind, dass sie den Fall nach so viel überdeutlichen Schlappen gewinnen können), dass dieses UNIX Copyright ein sehr heiß begehrtes Eisen ist. Gibt es demjenigen, der es hat, doch eine gewisse rechtliche Macht und Hohheit.
Nicht auszudenken zum Beispiel der fall, wenn ausgerechnet Microsoft über eben diese CPTN Holdings LLC und im Zuge dieser 882 Patente, die da grad' den Besitzer wechseln sollen, an das UNIX Copyright käme.
Das gäbe dann wahrscheinlich erst recht einen Abmahn- und Patentkrieg allererster Güte nicht nur gegen alle möglichen Linux-Distributoren, die in Konkurrenz zu Microsoft stehen, sondern auch anderen Anbietern von UNIX, die mit Microsoft in Konkurrenz stehen, dürfte dann wohl nicht mehr ganz so wohl um's Herz sein, weil sie mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit befürchten könnten/müssten, dass Microsoft ihnen gegenüber die Hand aufhalten oder sie sonst irgendwie unter Druck setzen könnte.
Und zu eben diesen Unternehmen, die hier in eine unangenehme Situation kommen könnten, wenn das so käme, gehört dann auch Apple mit seinem MacOSX und iOS.

Ein "SCO Reloaded" könnte dann passieren. Nur eben in viel größerem Stil und mit offenem Visier und Microsoft statt der SCO, die dann die anderen verklagen.

Und deshalb ist die Zusicherung seitens Attachmate bzw. Novell, dass das UNIX Copyright eben NICHT Bestandteil dieses 822 Patente umfassenden Portfolios ist und zumindest nicht in Microsofts Hände gerät und stattdessen weiterhin bei Attachmate/Novell verbleibt, auch wichtig für Apple, denn es könnte für Apple recht unangenehm werden, wenn ausgerechnet Microsoft (frisch im Besitz des UNIX Copyrights) dann anfinge, Apple unter Druck zu setzen bzw. von Apple "Wegezoll" und Gebühren wegen Nutzung des Copyrights zu verlangen oder gar Apple zu verklagen aufgrund Urheberrechtsverletzungen bzgl. UNIX, so wie SCO das gegenüber Novell und IBM versucht hatte (und mangels Beweisen und aufgrund falscher Voraussetzungen damit Gott sei Dank gescheitert ist).

Mal abgesehen davon, dass sich natürlich Unternehmen auf solche Patent-Portfolios stürzen wie die Fliegen auf einen Haufen Sch..., um theoretische juristische Manövriermasse in der Hand zu haben gegen lästige Konkurrenten, könnte es auch eben diese Frage um das begehrte UNIX Copyright sein, die Apple dazu bewogen haben mag, der von Microsoft ins Leben gerufenen CPTN Holdings LLC beizutreten. Also nicht nur, um auch was als Fliege vom leckeren Kuchen abzubekommen, sondern um evtl. auch aus nächter Nähe ein Auge darauf zu haben und ggf. rechtzeitig und schnell zur Stelle zu sein in Bezug auf das UNIX Copyright bzw. ein Auge darauf zu haben, dass keinesfalls Microsoft sich dessen bemächtigen kann (nach dem Motto: jeder, nur bitte nicht ausgerechnet Microsoft oder die von Microsoft mal in dieser Auseinandersetzung aus dem Hintergrund fleißig mit Geld versorgte SCO).

Nun hat Attachmate/Novell ja bereits zugesagt, dass sie das UNIX Copyright behalten werden und nicht aus den Händen geben werden. Doch niemand weiß, von welcher Dauer diese Zusicherung ist und was damit geschieht, wenn Attachmate es sich einmal anders überlegen sollte.
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sierkb17.12.10 14:01
Nachtrag:

Und vielleicht ist auch Oracle genau deswegen mit an Bord dieser CPTN Holdings LLC. Um ebenfalls wachsam und rechtzeitig zur Stelle sein zu können, weil man dort ganz sicher ebenfalls alles andere als ein Interesse daran hat, dass ausgerechnet Microsoft irgendwie (und sei es über Umwege oder mit Zeitverzögerung) an dieses auch für Oracle nicht unbedeutende UNIX Copyright kommt oder kommen könnte, das ihnen wie auch Apple gefährlich werden könnte, wenn es in den falschen Händen (zum Beispiel eben jenen von Microsoft) wäre und gegen sie eingesetzt würde. Und möglicherweise ist es auch EMCs Motiv, da mitzumischen und beteiligt zu sein. Es geht hier also um die Filetstücke des Kuchens; das UNIX Copyright ist da sicherlich die Kirsche obendrauf. Und diese Kirsche verbleibt -- wie all' die Jahre bisher auch -- (erstmal) bei Attachmate/Novell.
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